Sonntag, 1. Dezember 2013

VGM Adventskalender #1 - Woo Hoo

Diesen Monat versuche ich mal etwas Radikales: Jeden Tag einen Beitrag! Ich muss des Wahnsinns sein, ich habe doch manchmal für Monate in denen hier nichts sinnvolles steht. Wir wollen es ja nicht übertreiben, deswegen konzentriere ich mich auf ein Thema das mir viele kurze Beiträge ermöglicht: Videospiel-Soundtracks. 
Ca. 70% der Musik die ich in meiner Freizeit höre stammt aus Videospielen. Egal ob Midi-Files aus SNES und N64 Spielen oder epische Orchester-Versionen eben dieser. Ich glaube Extra-Credits hat mal eine Episode über Videospiel-Musik gemacht und warum diese so ist wie sie ist. 
Ich möchte jeden Tag einen Track posten der mir besonders gefällt und unter Umständen etwas noch zu dem dazugehörigem Spiel schreiben. Mal schauen ob's klappt. Öffnen wir das erste Türchen.


Ich weiß, was ihr denkt. Wie kann ich über Musik aus einem Duck Tales Spiel schreiben und nicht als aller erstes das legendäre Moon-Theme erwähnen. Nun, vielleicht kommt das ja noch später, aber es gibt einen Grund, warum ich das Main Theme so mag.
Das Stück beginnt mit genau den selben Tönen wie die original NES-Version. Diese war einfach eine für die Ära typische Midi-Fassung des Titelsongs der Serie. Die neue Version von den Komponisten bei Way Forward beginnt ähnlich, schlägt nach wenigen Sekunden dann mit ordentlich Wumms zu. Das Tolle dabei ist, dass es trotzdem dem Style des Originals treu bleibt und es sich nicht einfach nur eine Orchester-Version handelt. Es klingt immer noch sehr elektronisch und Retro. Es vermittelt immer noch die selbe gute Laune und Energie die wir mit der Serie verbinden und das Abenteuer liegt quasi schon in der Luft.

Jetzt aber noch ein paar Zeilen zum Spiel selbst. Als ich es zum ersten Mal für eine knappe Stunde angespielt habe, war ich erst einmal schwer begeistert. Das lag neben dem herrlichem Soundtrack vor allem an der grandiosen Präsentation. Way Forward hat 2D-Optik in Videospielen gemeistert wie kaum ein anderer Entwickler dieser Generation. Dagobert dabei zuzusehen, wie er über dne Bildschirm watschelt als wäre er gerade aus der Serie gesprungen. Die Animationen sind wirklich erste Sahne, egal ob die alte Ente missbilligend mit dem Kopf schüttelt oder sich mit einer fleischfressenden Pflanze kloppt.

Dazu noch all die alten Sprecher, herrlich. Ja klar, natürlich bin ich mit Ducktales damals auf deutsch groß geworden, aber seit dem ist einige Zeit vergangen und ich habe mir auch einige Episoden und den Film nachträglich auf englisch gesehen. Überraschung, so gefällt es mir viel besser. Ganz besonders eben der schottische Akkzent von Scrooge McDuck. (Im Ernst, wie viel besser ist dieser Name? :D )

Als ich dann aber etwas mehr Zeit mit dem Spiel verbracht habe, bin ich auf einige sehr ärgerliche Macken gestoßen. Primär der Schwierigkeitsgrad. Ich habe bei weitem kein Problem mit schweren Jump'n'Runs und habe Super Meat Boy und die beiden neuen Rayman-Spiele durchgespielt. Aber es ist eine Sache, ob ein Spiel schwer aufgrund von cleverem Level-Design ist, oder ob man sich nur an einer veralteten Spielstruktur rumärgern muss. Das ist nämlich der Fall wenn man Remastered auf Normal spielt. Hier hat man wie früher nur drei Herzen Lebensenergie und drei Extra-Leben. Verliert man ein Leben startet das Spiel zwar an einem der fair gesetzten Checkpoints, doch verliert man alle drei heißt es wieder zurück in die Level-Auswahl. Und muss sich dann wieder durch alle Zwischensequenzen durchklicken und Ladebildschirme abwarten, bis man weiter machen kann.
Soweit ich das beurteilen kann, ist das Gameplay direkt übernommen worden. Ich hab' das NES-Original nie gespielt, nur mal kurz die Game Boy-Version. Aber irgendwie fand ich die Mechaniken etwas... grob. An einer Stelle bin ich sicher 6-7 mal in das selbe Loch gefallen, weil sich Mr. McDee einfach nicht an diesem verdammten Seil festhalten wollte. Wäre mir das auf normal passiert und hätte ich das ganze Level noch drei mal wegen einem beknackten Sprung spielen müssen, wäre bei mir schnell die Luft raus gewesen. Ich bin auch oft an einem Punkt angelangt, an dem es mir unmöglich erschien, unbeschadet an einem Gegner vorbei zu kommen. Deswegen habe ich das Spiel letztlich erneut gestartet, dieses mal auf leicht, damit ich zumindest alle Level und Zwischensequenzen sehen konnte. 

Mein Fazit zu Ducktales Remastered: Es sieht zwar wunderschön aus und klingt auch so, aber die Mechaniken sind dann noch etwas zu eingestaubt. Das Spiel hat einen riesigen Nostalgie-Bonus, aber manchmal ist Nostalgie eben doch nicht alles. Ich habe einfach keine Zeit mehr für Spiele welche die Spieldauer künstlich durch ein verstaubtes Konzept wie Extra-Leben strecken.

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