Samstag, 5. Januar 2013

2012 - das Jahr in Windmühlen

2012 ist nicht nur ein furchtbar doofer Film von Roland Emmerich, sondern auch das Jahr das wir vor ein paar Tagen ganz weltuntergangsfrei hinter uns gelassen haben. Und weil ich ein Fan von blöden Klischees bin, ist es mal wieder an der Zeit für einen kleinen Rückblick.

Das Jahr begann mit einem Rückschlag von dem ich mich bis heute nicht erholt habe und der meinen gesamten Bemühungen der letzten Jahre einen massiven Dämpfer verpasst hat. Lange habe ich mit Mitgliedern des VDVC und Stigma-Videospiele an der ultimativen Petition gearbeitet. Ein Text, so sorgsam ausformuliert, dass wir damit die Mauern der Indizierung einreissen würden. Oder so ähnlich. Auf jeden Fall war der Text total gut und wir haben auch dafür gekämpft, dass er nicht einfach abgelehnt wird. Wurde er aber.

Die Petition würde “nicht den gewünschten Erfolg haben wird“, da “eine Umsetzung Ihres Anliegens angesichts der gegenwärtigen Handlungspriorität auf diesem Gebiet ausgeschlossen erscheint“.

Gleich nochmal, weil's so schön war:



Nach dieser Sache kann ich Bürgerbeteiligung einfach nicht mehr ernst nehmen. Der Petitionsausschuss verweigert die Veröffentlichung, weil das Ergebnis nicht im Sinne der Gesetzgeber ist. Na vielen dank auch.
 
Auch das Aktionsbündniss Winnenden hat sich im Januar mal wieder gemeldet. Sie veröffentlichten einen Flyer, in dem Gamer als unzurechnungsfähig deklariert werden, da sie wie ein Alkoholiker ja nicht selber einschätzen können, ob brutale Spiele sie verändern. Das war aber nicht annähernd so schön wie der Teil über Mobbing Opfer, bei denen es ja ebenfalls FATAL ist, wenn sie ihren Frust mit virtueller Gewalt ausleben wollen.

Ende Januar hatte ich einen sehr vielversprechenden Termin in München. Über Freunde von Freunden wurde mir ein Praktikum in Aussicht gestellt:
Es ging um ein Praktikum in der PR-Abteilung von Sega Deutschland. Ein weiterer Schritt um in der Gaming Branche Fuß zu fassen. Ich war auch tatsächlich in der engeren Auswahl für den Platz, mir wurde dann aber wegen "personeller Umstrukturierung" abgesagt. Einige Monate später erfuhr dann auch der Rest der Welt davon, als Sega Büros in ganz Europa einstampfte.


Einen kleinen Weltuntergang befürchteten junge Leute mit Verstand auf der ganzen Welt, als verschiede Fassungen von neuen Internetgesetzen die Runde machten. In ganz Europa gab es Demonstrationen gegen ACTA und ich habe meinen Teil dazu beigetragen.

Der März wurde vor allem von einem Thema dominiert: Mass Effect 3, bzw. das wirklich beschissene Ende. Viel wurde darüber gesagt. Es gab Videos, Artikel, Podcasts. Sogar Filmcritic Hulk hat mitgemacht. Letztlich bekamen wir dann aber doch den Extended Cut.

Der Sommer 2012 war mal wieder vollgestopft mit ganz wunderbaren Filmen. Avengers war großartig und The Amazing Spider-Man deutlich besser als erwartet. Weniger toll war, als man mir an der Kinokasse die Explosionssteuer erklärt hat.

Das Jahr über verteilt gab es große und kleine Katastrophen in der Gaming Welt. Lara Croft wäre fast vergewaltigt worden, dann aber doch nicht. Blogger würden für diese Gamescom keine Akkreditierung mehr bekommen was einige Leute dazu brachte ein paar sehr gemeine Dinge zu sagen. Capcom verkaufte Inhalte als DLC, die bereits auf der Disc zu finden "versteckt" waren.

Ich hatte mir für 2012 zwei größere Projekte vorgenommen, die ich beide leider noch nicht beendet habe. Nachdem ich mir im Januar endlich eine Playstation 3 kaufen konnte, hatte ich mir vorgenommen mich chronologisch durch die gesamte Metal Gear Reihe zu spielen. Das scheiterte aber letztlich daran, dass mir Peace Walker einfach furchtbar auf den Sack ging und ich mich seit April nicht mehr damit befasst habe.
Das zweite Projekt war meine geplante Retrospektive zu Serien und Videospielen der Teenage Mutant Ninja Turtles. Ich habe Artikel zur alten Show (die ich derzeit immer noch kucke) und der von mir heiß geliebten 2003er Trickserie geschrieben. An Spielen habe ich mich zuerst mit Teil 1,2 und 3 für den Gameboy befasst, danach stieß ich aber auf ein ärgerliches Hindernis. Die alten Turtles Spiele für NES und Arcade verschwanden von XBLA und aus dem Virtual Console Store. Höchstwarscheinlich weil die Rechte für die TMNT Games seit dem mehrmals den Besitzer gewechselt haben.
Auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz trieb es mich im August in die Hauptstadt, zur zweiten Runde des Auswahlverfahrens an der Axel-Springer Akademie. Solltet ihr mit dem Gedanken spielen euch dort zu bewerben, könnt ihr hier meine Eindrücke zur Prüfung lesen.

Da ich dieses Jahr sehr oft und sehr lange in Zügen saß, hatte ich etwas mehr Zeit zum schreiben. Das interessanteste Ergebnis dieser Zeit: Mein zweiteiliger Aufsatz darüber warum LeChuck so ein großartiger Schurke ist. Als nächstes werde ich mich dann dochmal Bowser widmen.

Das Jahr endete mit einer sehr positiven Überraschung. Nintendo Land ist fucking awesome. Und auch ZombiU ist deutlich besser als mich die Gamescom Demo glauben lies.

Damit endet der Windmühlen Jahresrückblick 2012. Wir lesen uns bald wieder.

*Ninja vanish*

2 Kommentare:

  1. und ich hätte das mit der Petition beinahe vergessen... tya nach den letzten Amoklauf sind wir wieder soweit wie vor 5 Jahren. Viele berichten über "Killerspiele" auch wenn das Wort selbst nicht mehr fällt. Viele Lügen und jede menge Halbwissen sind im Umlauf und keinen scheint es zu kümmern.
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    Ich überlege ob es nicht Zeit wäre die Petition über eine andere Plattform zu veröffentlichen...
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    Happy Coding.

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  2. So schlimm? In Amerika macht das zwar die Runde, aber hierzulande ist mir nichts aufgefallen.

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