Freitag, 30. Juli 2010

Die Windmühlen Einführung

Ah, der "Wer bin ich überhaupt?"-Artikel. Den wollte ich doch seit Jahren mal wieder auf Vordermann bringen. Nun ja, ich denke das meiste ist offensichtlich. Ich bin ein leidenschaftlicher Geek und befasse mich für mein Leben gern mit Videospielen, Filmen, Comics, komplizierten Brett- und Tabletopspielen und mehr. 

Eine längere Erklärung meiner bisherigen Internetaktivitäten findet ihr direkt im Anschluss. Idee und Format schamlos geklaut von meinem Blogger-Kollegen Sir Donnerbold. Dieser Post wird auch des öfteren bearbeitet und aktualisiert.

Donnerstag, 29. Juli 2010

AAW @ VDVC

Well that didn't take long....

Das AAW hat auf den offen Brief des VDVC reagiert. Und wie könnte es anders sein, bekommen wir wieder eine tolle Definition des Wortes "Killerspiele" von Hardy Schober. Dieser Text erschien vor 2 Tagen in der Stuttgarter Zeitung unter dem Titel "Das Amokbündnis schafft sich neue Gegner"... Moment ... Nein doch, da steht tatsächlich Amokbündniss. Das muss ich eigentlich gar nicht mehr kommentieren, oder? xD

Hardy Schober, der Vorsitzende des Amokbündnisses, sieht in der Reaktion der Spielervertreter erschreckende Parallelen zum Verhalten der Waffenlobbyisten. „Wir haben aber weder die Waffenbesitzer noch die Computerspieler unter einen Generalverdacht gestellt“, sagt Schober. Das Aktionsbündnis habe sich nie für ein generelles Verbot von Computerspielen starkgemacht, lediglich gegen die realitätsnahe Simulation der Tötung von Menschen. Das virtuelle Abschlachten von Menschen oder Trainingsmethoden, die auch von US-Militär zur Herabsetzung der Hemmschwelle eingesetzt würden, hätten nichts mit dem Begriff Spiel zu tun. Deshalb müssten solche Programme verboten werden. Den Vertretern der Computerspieler rät Schober, sich erst einmal mit den Forderungen des Aktionsbündnisses differenziert auseinander zu setzen und sich auf eine Position zu einigen. Dann könnte man über die geforderten „gemeinsamen konstruktiven Ansätze“ diskutieren.

Nachdem Ende letzten Monats noch von einem "Verbot von Killerspielen, die dazu dienen, virtuell Menschen zu ermorden", die Rede war geht Herr Schober jetzt ins Detail. "Realitatsnähe Simulationen der Tötung von Menschen". Nein, noch besser, "virtuelles Abschlachten" und natürlich die immer wieder gerne benutzte Lüge über das Hemmschwellenherabsetzungstraining der US Armee. Tötungssimulationen ist auch so ein tolles Wort. Jack Thompson hat das auch gerne benutzt.

Schober wirft den Autoren des Briefs also vor, sich erstmal differenzierter mit den Forderungen des AAW auseinander zu setzen, ignoriert dabei aber einen Großteil des Textes und hackt weiterhin auf Spielen rum von denen er keine Ahnung hat. Ich glaube sogar das mit dem Abschlachten ist Neuland für das VDVC, da sich die Aufmerksamkeit ja meist auf Shooter mit realistischem Setting beschränkt und Nahkampf-orientierte Spiele einfach nicht die selbe Aufmerksamkeit erregen. Ist aber trotzdem toll wie er jetzt dank 2 Definitionen ein möglichst breites Spektrum abdeckt, sowohl realistischere Shooter wie Modern Warfare, aber auch Metzelleien á la Kratos.

....

Ich bin zu müde da noch weiter drüber zu schreiben. Belassen wir es fürs erste dabei.

*Ninja geht ins Bett*

Mittwoch, 28. Juli 2010

Nananananana UPDATES!!!

Hallo alle zusammen, dachte ich geb euch kurz einen Ausblick was demnächst so alles noch ansteht. Da heute offiziell meine Semesterferien beginnen hab ich ein paar Sachen in Arbeit und einige Ideen was noch so kommt.
  • Für alle die gerne meine Reviews lesen, die nächsten Tage werde ich meinen Verris von Fable II veröffentlichen (bei Thor, wie ich dieses Spiel gehasst habe) und meine Kritik zu Transformers: War for Cybertron ist auch fast fertig.
  • Ich hab außerdem schon längere Zeit eine halbe Kolumne im Kopf über ein Thema was ich schon länger mal ausführlicher behandeln will, aber der Appell des AAW neulich ist eigentlich ein guter Startpunkt um damit mal anzufangen. Arbeitstitel: Pixel sind auch nur Menschen.
  • Vor ca... öhm.. einem halben Jahr, hat mich jemand übers ICQ gefragt ob ich nicht mal eine kleine Einführung meiner bisherigen Arbeit für seine Website schreiben könnten. Ich wollte eigentlich schon länger mal einen neuen, längeren Einführungspost für neue Leser verfassen, ähnlich wie der von Sir Donnerbold. Sorry nochmal Tony, aber es kommt was. :)
  • Der oben genannte Text müsste allerdings irgendwann nächste Woche entstehen, weil ich kurz darauf eine Woche Urlaub mache und wenn ich zurück komme schon packen muss für die GAMESCOM!!! Vom 18. bis zum 21. August bin ich für Gamersunity wieder auf dem Messegelände in Köln. Wenn ich Glück hab kann ich nicht nur The Legend of Zelda: Skyward Sword anspielen, sondern bekomme vielleicht sogar noch den 3DS in die Hand. 3D in Filmen kann ich ja echt nicht leiden, deswegen bin ich gespannt inwiefern das Spielen auf einem Handheld dadurch verbessert wird.
  • Last but not least, eine Ankündigung und Frage: Ich habe mich breitschlagen lassen und werde auf GU demnächst DC Universe Online behandeln. Ich habe mich bisher absichtlich von MMOs jeder Art ferngehalten, aber jetzt möchte ich das doch mal ausprobieren, allein, damit ich besser mitreden kann, wenn jemand wie Dr. Pfeiffer das Thema wieder aufwärmt. Was mich zu meiner eigentlichen Anfrage an meine Leser bringt. In meiner Version von StarCraft II lag ein 10-Tage Test-Coupon für World of WarCraft und ich dachte mir ich könnte das vielleicht nutzen um ein paar grundlegende Erfahrungen in dem Genre zu sammeln. Spielt irgendeiner meiner Leser WoW und wäre eventuell bereit einem völligen MMO-Noob zu helfen, wenn ich so ungefähr Anfang September das ganze mal ausprobieren möchte?
Das wars erstmal so weit von mir. Ich hoffe in den nächsten 12 Tagen noch ein bisschen Lesestoff raushauen zu können, damit ihr im August was zu lesen habt.

*Ninja vanish*

Freitag, 23. Juli 2010

VDVC @ AAW

Ich vermute mal, dass ein nicht geringer Teil meiner Leserschaft auch Stigma-Videospiele liest, aber für die die das nicht tun, habe ich hier was lesenswertes:

Der Verband für Deutschlands Video- und Computerspieler hat in Zusammenarbeit mit den jungen Piraten (warum brauch ne Partei wie die eigentlich ne Jugendgruppe? ^_^ ) und Pirate Gaming e.V. einen offen Brief an das Aktionsbündniss Winnenden verfasst. Und der ist echt gut. Um genau zu sein trifft das so ziemlich was ich immer versuche in solchen Texten auszudrücken.

Ein Ausschnitt:
Weiterhin sind Computerspiele immer noch genau das: Spiele. Wir, die Spieler, wissen genau, dass wir uns in einer lediglich fiktiven Umgebung bewegen, deren Regeln die der „wirklichen Welt“ in keinster Weise beeinflussen. Das beginnt bei schlichter Physik (der Umgebung im Allgemeinen aber auch der Waffen und deren Wirkung im Speziellen) und hört bei den Moralvorstellungen nicht auf. Wir wissen genau: Was im Spiel erlaubt sein kann, ist es deswegen in der Realität noch lange nicht! Und weiter: Was im Spiel funktioniert, funktioniert deswegen in der Realität ebenso wenig zwingend!
Den ganzen Brief findet ihr hier.
@Patrick, Sven und Heiko: Hut ab. Toller Text!

Auch wenn ich trotzdem weiterhin gegen §131 bin, "gesamtgesellschaftlich gefestigt" ,oder nicht.

Donnerstag, 22. Juli 2010

"Killerspiel"-Feature Version 2.0

Sodele, ich habe den Text massiv gekürzt und so abgegeben. Ich bin nicht wirklich zufrieden damit, aber er musste prinzipiell erstmal nur existieren, damit ich den Kurs angerechnet bekomme.
Der Text ist jetzt nur noch 2 Seiten lang und ich habe mir Mühe gegeben auch der Gegenseite etwas mehr Boden zu geben. Leider habe ich dadurch auch einige bissige Kommentare weglassen müssen.
Auch für diesen Text habe ich wieder einiges an Feedback bekommen. Manche sagten er sei deutlich besser, andere wiederum meinten er sei immer noch zu einseitig und ich würde über zu viele Dinge gleichzeitig reden. Natürlich wäre die Spieleverbrennung des AAW alleine schon ein guter Ansatz für nen Artikel gewesen, aber ich wollte mehr von der Situation darlegen. Einmal abgesehen davon wollte ich "Familien gegen 'Killerspiele'" echt nur als Einleitung nutzen, immerhin ist das ganze schon über ein halbes Jahr her.

Ohne jetzt noch lange drüber zu reden, hier die Version die ich abgegeben habe, aber irgendwie habe ich meine Zweifel, dass das letzte mal war, dass ich an diesem Artikel werkle.


Ich habe wirklich keine Ahnung was ich falsch mache, aber wenn ihr diesen Text lesen wolt, müsst ihr die gesamte Seite markieren. :P

Samstag der 17. Oktober 2009. Ein trister und kalter Tag. Auf dem Platz vor dem Stuttgarter Operngebäude steht ein großer, buntbemalter Müllcontainer. Aufgestellt wurde er vom Aktionsbündniss Amoklauf Winnenden, den Hinterbliebenen der Ereignisse von Winnenden im letzten März. Ihr Plan: In diesem Container "Killerspiele" sammeln um sie später in einer Müllverbrennungsanlage zu vernichten. Denn gäbe es keine "Killerspiele", so das AAW, dann würde es auch weniger Amokläufe geben. Doch der Container bleibt leer. Über den gesamten Tag verteilt landen nur vier Spiele im Container: Zwei noch Originalverpackt, eine Spende von einer Gegenaktion und eines war als Witz gemeint. Hardy Schober, der Vorsitzende des AAW, wird die Aktion später trotzdem als Erfolg preisen, denn man wollte ja nur "provozieren" und "den Dialog mit den Spielern suchen", nachdem er Monate lang jedem Kontakt mit diesen aus dem Weg gegangen ist.
So ist der 17. Oktober für die Seite der Gamer vergleichsweise glimpflich ausgegangen, überraschend, bedenkt man den Grundgedanken der Aktion. Doch in der andauernden Debatte um ein Verbot von "Killerspielen" war dies eher eine Ausnahme.

Der Anfang
Das Thema "Killerspiele" wird immer eng verknüpft mit Jugendgewalt, im speziellen Amokläufen. Nach solchen Ereignissen wird immer schnell nach einem Grund gesucht und oft landet man bei brutalen Videospielen. Immerhin, kann das denn gesund sein, wenn Jugendliche Stunden damit verbringen auf dem Bildschirm virtuelle Menschen zu erschießen?
Die ganze Geschichte, begann 2002 mit dem Amoklauf von Erfurt. Der 19-Jährige Robert Steinhäuser drang bewaffnet in seine alte Schule ein und tötete 16 Menschen.1 Zwar löste bereits der Amoklauf in Littleton, Colorado, eine ähnliche Debatte in den USA aus, aber Erfurt machte das Thema in Deutschland Salon-fähig und brachte Politiker, Presse und Fernsehen dazu die sogenannten "Killerspiele" zum neuen Sündenbock der Nation zu machen.

Definition?
Aber was ist überhaupt ein "Killerspiel"? Bis zum heutigen Tage gibt es keine feste Definition des Wortes. Zwar wird es von Seiten der Verbotsbefürworter, welche von Gamern manchmal auch scherzhaft als "Spielekiller" bezeichnet werden, häufig erklärt, aber immer wieder ein bisschen anders. Das einzige worin sich die meisten Kritiker einig sind, ist, dass in den Spielen auf menschenähnliche Figuren virtuell geschossen wird.


Hardy Schober sprach nach der Aktion des AAW in Stuttgart von Spiele(n), die vom US-Militär entwickelt worden sind, um die Gewalt (Anmerkung: Er redet vermutlich von der "Gewalthemmschwelle") ihrer Soldaten zu senken.“ Dieses Argument findet sich recht häufig im Streit über brutale Computerspiele, vor allem im Kölner Aufruf2, doch es steht auf wackligen Füßen. America's Army ist die einzige Spiele-Serie welche im Auftrag der US-Armee entstanden ist und es handelt sich hierbei um ein Rekrutierungstool.
Wie sich ein Hauptmann der Bundeswehr gegenüber der GamePro äußerte, gäbe es zwar “Schießkinos”, in denen aber nur Teamtaktiken und Waffenhandhabung trainiert werden, aber weder die Bundeswehr noch die US-Armee nutzen normale Computerspiele zum Training und erst recht nicht zur Desensibilieserung der Soldaten.3


Dem bayrischen Innenminister Joachim Herrmann, der "Killerspiele" schon auf die selbe Stufe wie harte Drogen und Kinderpornografie stellte, "geht es allein um so genannte Killerspiele, Computerspiele also, die menschenverachtende Gewalttätigkeiten zum Inhalt haben.", ignoriert dabei aber, dass es bereits Gesetze gegen gewaltverherrlichende Medien gibt.

Studien
Sucht man nach wissenschaftlichen Studien zur Auswirkung die gewalthaltige Videospiele auf Jugendliche haben, stößt man auf sehr unterschiedliche Ergebnisse. Insgesamt ist es recht schwierig einen echten Experten für das Thema zu finden, da die Verbotsbefürworter immer das selbe Ziel im Auge haben, obwohl es ihnen weiterhin an Praxiserfahrung mit Videospielen mangelt, während die Spieler selbst in die Defensive gedrängt werden und natürlich auch ihr Hobby verteidigen wollen.


Erst letzten Monat veröffentlichte das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen, unter Leitung des Kriminologen Dr. Christian Pfeiffer, eine Studie, die “Killerspiele” in Verbindung mit rechtsextremer Gewalt stellt: Je häufiger die Jugendlichen ihre Freizeit mit dem Konsum gewalthaltiger Medien (Horror-, Actionfilme, Kampfspiele, Ego-Shooter) verbringen, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Jugendliche durch ausländerfeindliche Einstellungen und rechtsextremes Verhalten in Erscheinung treten.”4


Eine Studie der amerikanischen Villanova University dagegen zeigt, dass Videospiele allein bei Weitem keine Gewalt im wirklichen Leben auslösen, es geht viel mehr darum wie gewaltbereit man grundsätzlich ist: ... it is crucial to consider the dispositional characteristics of the person playing the videogame when predicting the type of effect the violent videogame might have on his or her hostility."5

"Killerspiele" in den Medien
Ein weiteres (man könnte schon fast sagen das zentrale) Problem in der “Killerspiel”-Debatte ist wie einseitig die Medien über das Thema berichten. Positive Berichte über Computerspiele finden sich nur äußerst selten. Negative Berichte dagegen stehen auf der Tagesordnung vieler großer Sender. Mit den Details, oder Wahrheit, nimmt man es dabei nicht so genau. So wurde die "Killerspiel"-Sammel-Aktion des AAW vom ZDF als großer Erfolg dargestellt: "Bis zum frühen Nachmittag hatten vor allem Jugendliche etwa zwei Dutzend Computerspiele wie das umstrittene "Counter-Strike" in einen Müllcontainer geworfen." Was, wie bereits Eingangs erwähnt, nicht ganz der Wahrheit entspricht. Es waren nur 4 Spiele und “vor allem Jugendliche” trifft auch nicht wirklich zu.


Das RTL Boulevard-Magazin Explosiv hat vor kurzem ein ursprünglich auf YouTube veröffentlichtes "Let's Play"-Video missbraucht. In so einem Video nimmt ein Spieler ein Spiel auf und kommentiert es währenddessen. Bei RTL wurde nun dem Zuschauer der Kontext des Videos vorenthalten und es nachträglich bearbeitet um den Eindruck zu erwecken, der Spieler würde dermaßen unter Realitätsverlust leiden, dass er anfängt eine Spielfigur zu bedrohen.6

Kein Ende in Sicht
Aber was ist nun der Kern des Streits um Killerspiele. Ein Generationenkonflikt? Die meisten Spielekiller zeichnen sich dadurch aus, dass sie über 40 sind und ihrem Leben noch nie ein Gamepad in der Hand hatten, darunter viele Politiker.
Dabei ist es kein neues Phänomen, dass eine ältere Generation ein Erfindung verteufelt die von jungen Leuten mit so viel Freude und Enthusiasmus aufgenommen wird. Comics, Rock’n Roll, einst sicher auch mal sogar Bücher. Insofern ist es schwierig für die Gamer-Generation ein älteres Publikum davon zu überzeugen, dass ihr Hobby ein harmloses ist. Nicht zuletzt weil Politiker nicht gerade dafür bekannt sind, tolle Zuhörer zu sein.

Ein Ende der Debatte ist nicht in Sicht. Das AAW bleibt hart, Politiker bleiben stur, das Fernsehen lügt fröhlich weiter und Gamer argumentieren weiterhin mit Geduld und gesundem Menschenverstand und werden nicht gehört.

Quellen:
1. http://de.wikipedia.org/wiki/Amoklauf_von_Erfurt
2. http://www.nrhz.de/flyer/media/13254/Aufruf_gegen_Computergewalt.pdf
3. http://www.gamepro.de/specials/amoklauf_in_winnenden_drill_durch_ego_shooter/1960333/amoklauf_in_winnenden_drill_durch_ego_shooter.html
4. http://stigma-videospiele.de/wordpress/?p=4433
5. http://www.escapistmagazine.com/news/view/101160-New-Study-Most-Teenagers-are-Unaffected-by-Violent-Gaming
6. http://greenninja87.blogspot.com/2010/05/rtl-missbraucht-youtube-video.html




Sonntag, 18. Juli 2010

"Killerspiel"-Feature Version 1.0

Wie ich erst kürzlich erzählt hab, arbeite ich im Moment für ein Journalismus Seminar an der Uni an einem Bericht zum Thema "Killerspiele". Nachdem Feedback welches ich letzte Woche im Kurs bekommen habe bin ich im Moment noch damit beschäftigt den Text etwas neutraler zu gestalten und vorallem zu kürzen, er ist nämlich ungefähr 3 mal so lang wie alle anderen Texte in dem Kurs. -_-

Bis der neue Text soweit ist, könnt ihr ja schonmal die ursprüngliche Fassung lesen. Wer Schreibfehler findet darf sie behalten.




Samstag der 17. Oktober 2009. Ein trister und kalter Tag. Auf dem Platz vor dem Stuttgarter Operngebäude steht ein großer, buntbemalter Müllcontainer. Aufgestellt wurde er vom Aktionsbündniss Amoklauf Winnenden, den Hinterbliebenen der Ereignisse von Winnenden im letzten März. Ihr Plan: In diesem Container die bösartigen "Killerspiele" sammeln um sie später in einer Müllverbrennungsanlage zu vernichten. Denn gäbe es keine "Killerspiele", so die Begründung des AAW, dann würde es auch weniger Amokläufe geben. Als die Aktion angekündigt wurde ging ein Aufschrei der Entrüstung durch das Internet. Doch der Container bleibt leer. Über den den gesamten Tag verteilt landen nur vier Spiele im Container: Zwei davon noch Originalverpackt, eingeschweißt und mit Rabataufklebern auf der Schachtel, ein weiteres war eine Spende von einer Gegenaktion vom Verband deutscher Video- und Computerspieler und das letzte Spiel war, wie ein Youtube Video beweist, als Witz gemeint. Hardy Schober, der Vorsitzende des AAW, wird die Aktion später trotzdem als Erfolg preisen, denn man wollte ja nur "provozieren" und "den Dialog mit den Spielern suchen", nachdem er Monate lang jedem Kontakt mit Spiele-Fans aus dem Weg gegangen ist.
So ist der 17. Oktober für die Seite der Gamer vergleichsweise glimpflich ausgegangen, überraschend, bedenkt man den Grundgedanken der Aktion. Doch in der andauernden Debatte um ein Verbot von "Killerspielen" war dieser Tag einer der wenigen Erfolge welche die Seite der Gamer wirklich einfahren konnte.

Der Anfang
Das Thema "Killerspiele" ist eng verknüpft mit Jugendgewalt und Amokläufen. Nicht etwa weil ein direkter Zusammenhang zwischen diesen Themen besteht, sondern weil man sich gerne denkt, dass einer besteht.
Im Gegensatz zu weltlicheren Themen wie eine Umweltkatastrophe oder eine Politikerwahl betrifft und interessiert die Debatte um "gewalthaltige" Spiele und ein mögliches Verbot dieser nur eine recht kleine Gruppe vom Menschen, nämlich Politiker und Privatpersonen die ein Verbot unterstützen und die Gamer selbst. Aber darüber geredet wird meistens von Leuten die in ihrem Leben noch nie ein Videospiel gespielt haben und das merkt man ihren Aussagen an. Es ist die Rede von virtuellen Morden, Menschenverachtenden Inhalten, Bonuspunkte für das Erschießen von kleinen Mädchen, Industriell-militärischen Komplexen, die Liste ist schier endlos. Als Spieler bleibt einem bei solchen Vorwürfen erst mal die Spucke weg und man weiß garnicht wo man in seiner Verteidigung überhaupt anfangen soll. Es gibt unzählige Gründe warum man ein Videospiel spielt, doch Sadismus gehärt nicht dazu: Doch konzentrieren wir uns für diesen Artikel einmal auf die Seite der Nicht-Spieler.

Die ganze Geschichte, begann 2002 mit dem Amoklauf von Erfurt. Der 19-Jährige Robert Steinhäuser drang bewaffnet in seine alte Schule ein und tötete 12 Lehrer, eine Sekretärin, zwei Schüler und einen Polizisten. Zwar löste bereits der Amoklauf in Littleton, Colorado, eine ähnliche Debatte in den USA aus, aber Erfurt macht das Thema in Deutschland Salon-fähig.
Wie sich heraus stellte war Steinhäuser im Besitz mehrerer nicht jugendfreier Filme und Computerspiele, was angesichts seiner Alters allerdings völlig rechtens war. Dennoch war dies der Punkt der Politiker, Presse und Fernsehen dazu brachte die sogenannten "Killerspiele" zum neuen Sündenbock der Nation zu machen.

Definition?
Aber was ist überhaupt ein "Killerspiel"? Bis zum heutigen Tage gibt es keine feste Definition des Wortes. Zwar wird es von Seiten der Verbotsbefürworter, welche von Gamern manchmal auch scherzhaft als "Spielekiller" bezeichnet werden, häufig erklärt, aber immer wieder ein bisschen anders.
Wie der Name schon andeuten soll, geht es in "Killerspielen" um das "Töten" der virtuellen Figuren. Aber ein Videospiel, egal wie brutal es sein mag, nur auf die Tatsache zu reduzieren, dass darin Abbildungen von Menschen mit Waffen bekämpft werden, tut dem gesamten Medium Unrecht. Es ist nunmal eine Tatsache, dass sich die Spiele-Industrie inzwischen nunmal auf Titel mit erwachsenen Inhalten konzentiert, da der Durchschnittszocker Mitte 30 ist. Es beklagt sich ja auch niemand über "Killerfilme" mit James Bond. Dennoch kommt es immer wieder zu haarsträubenden Definitionen:

Hardy Schober sprach nach der Spieleverbrennung des Aktionsbündniss Winnenden von „Spiele(n), die vom US-Militär entwickelt worden sind, um die Gewalt (Anmerkung: Er redet vermutlich von der "Gewalthemmschwelle") ihrer Soldaten zu senken. Das Problem bei uns ist halt, dass Spiele, die ab achtzehn freigegeben sind, Zehnjährige spielen.“ Nur, dass solche Spiele nicht existieren. America's Army ist die einzige Spiele-Serie welche im Auftrag der US-Armee entstanden ist und es handelt sich hierbei um ein Mittel um neue Rekruten anzulocken. Videospiele als "militärische Tötungssimulatoren" sind ein Mythos.
Dem bayrischen Innenminister Joachim Herrmann, der "Killerspiele" schon auf die selbe Stufe wie harte Drogen und Kinderpornografie stellte, "geht es allein um so genannte Killerspiele, Computerspiele also, die menschenverachtende Gewalttätigkeiten zum Inhalt haben." ignoriert dabei aber, dass es bereits Gesetze gegen gewaltverherrlichende Medien gibt.

Counter-Strike
Ein Spiel welches nach Erfurt im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand und auch heute gerne noch als Paradebeispiel beider Seiten benutzt wird ist der Ego-Shooter Counter-Strike, welcher von der USK eine "ab 16"-Freigabe erhalten hat.
Die Genre-Bezeichnung rührt übrigens einzig und allein von der Tatsache, dass man diese Spiele aus der Ego-Perspektive, also den Augen der Spielfigur, steuert, auch wenn so mancher Spielekiller dem ganzen System einen Strick aus dem Wort Ego drehen möchte, weil sie den Zusammenhang nicht begreifen. Joachim Hermann sagte einmal in einem Interview: "Meine Söhne sind "Ego-shooter" auf dem Fußballplatz,".
In Counter-Strike übernimmt ein Team von Spielern die Seite der virtuellen Terrorristen, die eine Bombe platziert haben und nun vor dem anderen Team, einer Anti-Terror Einheit verteidigen müssen. Das Spiel entstand ursprünglich auf Basis des beliebten Action-Titels Half-Life, doch wurde schnell zum Hit. Entscheidend ist, dass Counter-Strike von Grad der dargestellten Gewalt noch relativ harmlos ist und unter Fans vorallem wegen dem taktischen Aspekt sehr beliebt ist.

"Killerspiele" in den Medien
Aber wenn eh keiner von den Spielekillern wirklich ne Ahnung hat , wo liegt dann das Problem? Es liegt vorallem daran, wie das Thema in den Medien präsentiert wird. Fernsehmagazine, egal ob von privaten oder öffentlich-rechtlichen Sendern, produzierten Sondersendungen zum "Mord im Kinderzimmer", Vorreiter unter ihnen der Journalist Rainer Fromm. Diese Beiträge und die meisten die in den kommenden 8 Jahren folgen würden bestanden zum Großteil aus unbegründeter Panikmache, schlecht recherchierten Fakten bis hin zu bösartigen Lügen:

- Die "Killerspiel"-Sammel-Aktion des AAW wurde vom ZDF als großer Erfolg dargestellt:
"Bis zum frühen Nachmittag hatten vor allem Jugendliche etwa zwei Dutzend Computerspiele wie das umstrittene "Counter-Strike" in einen Müllcontainer geworfen." Was, wie bereits Eingangs erwähnt, glatt gelogen ist. Es waren nur 4 Spiele und das eine Kind, welches vom ZDF dabei gefilmt wurde wie es die (verpackten) Spiele in den Container schmiss trug einen AAW-Pullover.

- Auch in fiktiven (also, fiktiveren) Sendungen hört das "Killerspiele"-Bashing nicht auf. In einer Folge der ARD Polizei-Soap Großstadtrevier geht es um einen skrupelosen Geschäftsmann der über sein Lastwagen Unternehmen ein (erfundenes) "Killerspiel" namens Killman IV ins Land schmuggelt um es dann von einem Dealer auf Schulhöfen verticken zu lassen. Auf dem Cover zu sehen: ein blutiger Schriftzug und ein Kindersoldat. Zu sehen bekommt der Zuschauer das Spiel selbst übrigens nie, aber aus dem Computer hört man Frauenschreie und Alarmsirenen, offensichtlich dazu gedacht mehr Abscheu beim Zuschauer zu zu erzeugen. Insgesamt war der Plot der Episode aber so aufgebaut, dass man Killman IV auch problemlos durch Partydroge XY hätte ersetzen können.

- Das RTL Boulevard-Magazin Explosiv hat vor kurzem ein ursprünglich auf YouTube veröffentlichtes "Let's Play"-Video missbraucht. In so einem Video nimmt ein Spieler ein Spiel auf und kommentiert es währenddessen. Bei RTL wurde nun dem Zuschauer der Kontext des Videos vorenthalten und das Video nachträglich bearbeitet um den Eindruck zu erwecken, der Spieler würde dermaßen unter Realitätsverlust leiden, dass er anfängt eine Spielfigur zu bedrohen.

Auch wenn letzters Beispiel vielleicht etwas an Eindruck verliert, wenn man die Quelle bedenkt, so sind dies nur ein paar Beispiele dafür, wie in den Medien mit dem Thema umgegangen wird. Im Heute-Journal wird Spielern auch schon mal Sadismus vorgeworfen.
In Print-Medien ist es normalerweise nicht ganz so schlimm.

Doch die Hetze der Spiele-Killer beschränkt sich nicht nur auf Fernsehauftritte. Im letzten Juni wurde das Intel Friday Night Game in Karlsruhe, eine Art Riesen LAN-Party, abgesagt, weil dort auch Counter-Strike und das (ab 12 freigegebene) Strategiespiel WarCraft III gespielt worden wäre. Wenige Wochen zuvor erteilten auch Stuttgart und Nürnberg dem Mega-Event eine Absage.


Kein Ende in Sicht

Aber was ist nun der Kern des Streits um Killerspiele. Ein Generationenkonflikt? Die meisten Spiele-Killer zeichnen sich dadurch aus, dass sie über 40 sind und ihrem Leben noch nie ein Gamepad in der Hand hatten. Dies trifft unglücklicherweise auf eine große Anzahl von wichtigen Politikern zu. Und es ist auch kein neues Phänomen, dass die ältere Generation ein Erfindung verteufelt die von jungen Leuten mit so viel Freude und Enthusiasmus aufgenommen wird. Das war so beim Rock'n Roll. Das war so bei Filmen und Comic-Heften. Höchstwahrscheinlich galt dies auch einst für das geschriebene Wort selbst.
Insofern ist es schwierig für die Gamer-Generation ein älteres Publikum davon zu überzeugen, dass ihr Hobby ein harmloses ist. Nicht zuletzt weil Politiker nicht gerade dafür bekannt sind, tolle Zuhörer zu sein.

Ein Ende der Debatte ist nicht in Sicht. Neu entfacht wird sie jedesmal von einem Amoklauf an einer Schule, aber zwischen diesen tragischen Ereignissen köchelt sie auf kleiner Flamme. Immer wieder lässt sich ein Politiker zu einem abwertendem Kommentar hinreißen oder ein Fernseh-Magazin holt das Thema für eine weiterer Tracht Presse-Prügel aus dem Schrank.

Nur das AAW bleibt hart, sammelt Unterschriften und appelliert an den Bundestag. Und angesichts ihres tragischen Hintergrundes fällt es Gamern schwer effektiv dagegen vorzugehen. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht "Killerspiele" aus der Welt zu schaffen. Ohne sich damit zu beschäftigen was das überhaupt für Spiele sind und warum sie so beliebt sind.





http://de.wikipedia.org/wiki/Amoklauf_von_Erfurt

http://www.gulli.com/news/joachim-herrmann-ber-2009-04-17/

http://greenninja87.blogspot.com/2010/05/rtl-missbraucht-youtube-video.html

http://www.pcgameshardware.de/aid,685350/Karlsruhe-Intel-Friday-Night-Game-nun-endgueltig-abgesagt/Spiele/News/

http://www.nrhz.de/flyer/media/13254/Aufruf_gegen_Computergewalt.pdf

Mittwoch, 14. Juli 2010

Die Wahrheit!

Nein, das ist kein Enthüllungspost über meine Arbeit für das KFN, sondern eher ein Punkt den ich bei meiner Aufklärngsarbeit im Bereich Videospiele bisher nicht bedacht habe.

Kurze Vorgeschichte: Ich besuche im aktuellen Semester an meiner Uni den Kurs "Journalistisches Schreiben", ein Modul 2 Deutsch-Seminar. Für diesen Kurs müssen wir zum Ende des Semesters einen Artikel in einer Textart und über ein Thema unserer Wahl abgeben. Ich entschied mich für das Thema "Killerspiele" und die Textsorte "Feature" schien für meinen Schreibstil passend. Gestern haben wir die vorläufigen Fassungen unserer Texte ins Seminar gebracht und ich konnte meinen vorstellen. Hierbei wurde ich auf 2 Dinge aufmerksam gemacht:
Zum einen war der Text immer noch zu sehr emotional und parteiisch. Doch einer meiner Kommolitonen machte mich auf ein anderes, recht wichtiges Problem aufmerksam. Ich werden den Text später hier noch veröffentlichen, bis es soweit ist, hier ein kurzer Ausschnitt in dem ich über die Definition von "Killerspielen" rede:
Hardy Schober sprach nach der Spieleverbrennung des Aktionsbündniss Winnenden von „Spiele(n), die vom US-Militär entwickelt worden sind, um die Gewalt (Anmerkung: Er redet vermutlich von der "Gewalthemmschwelle") ihrer Soldaten zu senken. Das Problem bei uns ist halt, dass Spiele, die ab achtzehn freigegeben sind, Zehnjährige spielen.“ Nur, dass solche Spiele nicht existieren. America's Army ist die einzige Spiele-Serie welche im Auftrag der US-Armee entstanden ist und es handelt sich hierbei um ein Mittel um neue Rekruten anzulocken. Videospiele als "militärische Tötungssimulatoren" sind ein Mythos.
Die meisten meiner Leser werden mir mit diesem Punkt vermutlich zustimmen. Ich habe auch schon in meinem Artikel über die gescheiterte Spieleverbrennung des AAW davon gesprochen. Hardy Schober glaubt an den Kölner Aufruf und damit an den militärisch-industriellen Komplex der hinter den Shootern dieser Welt steckt. Wenn man sich ein wenig länger mit dem Konzept beschäftigt muss einem eigentlich klar werden wie absurd das kling. Immerhin würde das bedeuten, dass dieser Komplex uns seit dem ersten Castle Wolfenstein auf ein Leben im Krieg vorbereitet. Aber es geht mir hier ja um mehr als die Unterstützung der Leute die eh schon meiner Meinung sind. Ich will auch Aufklärungsarbeit leisten und Leute von meinem Standpunkt überzeugen die bisher eher auf Seite der "Spielekiller" standen.
Und da kommen wir zu dem Dilemma den ich mit der obigen Aussage habe: Ich kann sie nicht beweisen. Natürlich wird es Hardy Schober, Christian Pfeiffer und dem Feuerwehrmann der den Kölner Aufruf unterschreiben hat ebenfalls schwer fallen eine Verbindung zwischen Grand Theft Auto IV und dem United States Marine Corps zu belegen. Aber wenn ich meine Antwort auf diese Beschuldigung nicht mit Fakten untermaure bin, auf die Gefahr hin überheblich zu wirken, auch nicht besser als die. Zumindest muss ich auf so etwas achten, wenn ich journalistische Texte verfasse.

Das wars fürs erste von mir zu dem Thema. Aber ich würde gerne eure Meinung dazu hören.

Super Mario Galaxy 2


Eigentlich muss ich zu diesem Spiel gar keine Kritik schreiben. Wenn ihr einen Wii habt - und euch für dieses Spiel interessiert - habt ihr vermutlich schon den ersten Teil gespielt. Und Super Mario Galaxy 2 bietet dann für euch eigentlich nichts Neues. Ich meine ... natürlich gibt es neue Elemente, aber es ist immer noch Super Mario Galaxy. Nur mehr davon und besser. Und das ist wirklich alles was ihr wissen müsst.

...

Das reicht euch nicht, oder? Na meinetwegen. Hier ein etwas ausführlicheres Review zu Marios zweitem großen Weltraumabenteuer.

Sonntag, 4. Juli 2010

Eine Empfehlung

Zur Abwechslung mal wieder was direkt über Videospiele. Ich werde mich bald wieder meinen üblichen Themen widmen, doch ich wollte euch unbedingt von einem tollen Spiel erzählen. ^^ Das Thema hat mein Kollege Lyc bereits auf Gamersunity behandelt, aber ich wollte selber nochmal meine eigene Meinung zu schreiben.

Stellt euch folgendes Spiel vor: Da gibt es diesen Kämpfer. Mit einem legendärem Schwert zieht er aus das Böse zu bekämpfen. Doch bevor er sich mit dem bösen Obermotz anlegen kann, muss er eine Anzahl an an magischen MacGuffins sammeln die in unterirdischen Labyrinthen versteckt sind.
In diesen "Leveln", die klar von der Oberwelt getrennt sind findet der Held neue Werkzeuge mit denen er ihm bisher unerreichbare Orte erreichen kann und Rätsel lösen kann die ihm auf seiner Reise begegnen. Zum Beispiel ein magischer Bumerang der mehrere Ziele auf einmal anvisieren kann, oder ein Enterhaken mit dem er sich mit einem Ruck über weite Abgründe zieht. Diese Werkzeuge sind auch zwingend notwendig im Kampf gegen verschiedene überdimensionale Endgegner, die nur mit der richtigen Taktik besiegt werden können.

Kommt euch das bekannt vor? Erinnert irgendwie an diesen jungen Mann, oder?



So, und nun ein anderes Spiel: Da ist dieser allmächtige Krieger. Doch er wurde betrogen, seiner übermenschlichen Kräfte beraubt und ist nun auf Rache aus. Doch zwischem ihm und seinem Ziel steht eine Armee von Monstern. Glücklicherweise ist der Krieger immer noch sehr stark und verfügt über eine Reihe von legendären und magischen Waffen. So hackt er sich durch Horden von Gegnern und erledigt sich ihrer auch immer wieder durch einen brutalen Finisher in dem er ihnen das Genick bricht oder sie gleich entzwei reisst.

Schonmal gehört? Klingt wie der hier, oder?



Was ich euch grade erzählt habe sind Beschreibungen die wunderbar auf 2 meiner Lieblings-Spieleserien passen würden: The Legend of Zelda und God of War. Aber auch auf das Spiel über das ich heute rede. Und ja, beide Beschreibungen passen auf ein Spiel.
Was kann das nur sein? Ein Spiel das die besten Elemente von Links und Kratos Spielen kombiniert? Surely you must jest. Mitnichten! Es gibt dieses Spiel. Es trägt den nichtssagenden Titel Darksiders and it is fucking awesome!


Ich fasse mich kurz: Wenn ihr eine HD-Konsole habt und Action-Adventures mögt, dann kauft euch dieses Spiel. Es erschien erst Anfang des Jahres, aber ist schon relativ billig zu haben. Ich hab es gebraucht für 25 € bekommen, es wird zu dem Preis im Gamestop inzwischen aber auch als Neuware angeboten.
Wie gesagt, ein ausführlicheres Review von meinem Kollegen Lyc findet ihr auf GU und er trifft den Nagel eigentlich auf den Kopf und ich stimme ihm bei so ziemlich bei allen Punkten zu.

Zelda trifft auf God of War. Und es funktioniert richtig gut, auch wenn es 2-3 Stunden braucht bevor der Zelda-Teil endlich anfängt. Nicht so wie andere Spiele, die, ich weiß auch nicht, ein Fantasy Action-RPG und Die Sims drankleben. *hust Fable II hust*
Darksiders ist toll. Wenn ihr es irgendwo seht, greift zu.

Noch eine Anmerkung zum Gewaltgrad: Das Spiel ist Uncut und ab 18. Die Kämpfe und Zwischensequenzen sind alle ziemlich brutal. Es spritzt Blut, Gliedmaßen und Köpfe werden abgehackt etc, aber die Gewalt richtet sich gegen unmenschliche Monster, ist insofern also nicht sooo schlim.

*Ninja vanish*

Donnerstag, 1. Juli 2010

Zum virtuellen Morden von virtuellen Menschen

Ein anonymer Kommentarschreiber, von dem ich jetzt anhand der Signatur einfach mal vermute, dass es sich um The_Real_Black von Stigma-Videospiele handelt, hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass ich ein Zitat aus dem Appell des AAW an den Bundestag anscheinend falsch gelesen habe.
Unser Appell lautet: Verbot von Killerspielen, die dazu dienen, virtuell Menschen zu ermorden.
Nun wird also nur noch von "virtuellen Menschen" gesprochen, aber verharmlost das die ganze Geschichte nicht massivst?"Oh mein Gott, er hat einen virtuellen Menschen ermordet!"
"Wie jetzt, hat er in Die Sims die Leiter vom Pool entfernt, oder was?"
Soviel dazu. Ich habe mich hier ein wenig verlesen. Es geht nicht um das Ermorden von von virtuellen Menschen, sondern das virtuelle Ermorden von Menschen.

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Moment.
Das virtuelle Ermorden von Menschen?

...ich frag mal kurz das Internet was...

Virtualität

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

(Weitergeleitet von Virtuell)

Virtualität ist die Eigenschaft einer Sache, nicht in der Form zu existieren, in der sie zu existieren scheint, aber in ihrem Wesen oder ihrer Wirkung einer in dieser Form existierenden Sache zu gleichen. Das Wort führt über den französischen Begriff virtuell (fähig zu wirken, möglich) zurück auf das lateinische Wort virtus (Tugend, Tapferkeit, Tüchtigkeit, Kraft, Männlichkeit).

Virtualität spezifiziert also eine gedachte oder über ihre Eigenschaften konkretisierte Entität, die zwar nicht physisch, aber doch in ihrer Funktionalität oder Wirkung vorhanden ist. Somit ist „virtuell“ nicht das Gegenteil von „real“ - obwohl es fälschlicherweise oft so verwendet wird - sondern von „physisch“.

Oft wird auch eine fiktive Figur als virtuell bezeichnet, zum Beispiel in Computerspielen oder im Zeichentrick (englisch Comic, japanisch Anime, Manga). Bekannte virtuelle Charaktere sind unter anderem Max Headroom (siehe auch Cyberspace) und Lara Croft.

Hat das geholfen? Ich bin mir nicht sicher. Wie ermordet man jemanden virtuell? Muss ich mir das vorstellen wie bei Tron? Oder diesem uralt Schinken mit Matthew Broderick wo der mit nem Computer Krieg spielt? Hab ihn nie gesehen, heißt glaub ich Wargames.

Anyway, das ist NICHT das merkwürdige an diesem Satz. Ich habe ein Problem mit dem Wort "Menschen". Das ist ein Thema was ich echt seit einem Jahr mal sehr ausführlich in einer Kolumne behandeln will, aber ich möchte es jetzt hier mal kurz anschneiden. Ist das da ein Mensch?

Wie gesagt, die Frage um die Moral beim ermorden von virtuellen Figuren ist ein Thema dem ich wirklich deutlich mehr Zeit widmen muss, aber was mich wirklich verstört, ist, dass das AAW ohne irgendwelche zweideutigkeit von Menschen spricht. In Computerspielen.

Ich weiß, der Satz fällt des öfteren von Leuten auf meiner Seite der Debatte aber...
Wer hier leidet gleich nochmal an Realitätsverlust?
Ich vertrete schon seit längerem die Ansicht, dass ein gut inszeniertes Videospiel genauso gut dazu geeignet ist eine dramatische Geschichte mit interessanten Charakteren zu erzählen wie ein anderes Medium, aber ich würde selten so weit gehen und die meisten Gegner als Menschen zu bezeichnen die ich ermorde. In den meisten Actiontiteln sind die Figuren um denen es dem AAW geht (sofern die überhaupt noch irgendeine Vorstellung ihrer Forderungen haben) schlicht und ergreifend Kanonenfutter. Ein Hindernis das es zu überwinden gilt.
Klar, natürlich können NPCs mehr sein, aber das ist nicht immer so. Und garantiert nicht in das, was sich das Aktionsbündniss unter "Tötungsimulatoren" vorstellt. :P



Wenn es jetzt ein Spiel gäbe in dem jeder Charakter so ausgefeilt und, well... "menschlich" wäre wie Alyx Vance, DANN hätten ihre Argument vielleicht ein bisschen Halt.