Mittwoch, 30. Juni 2010

Das AAW appelliert an den Bundestag

must... supress... urge... to.... scream.....

Das Aktionsbündnis ein Appell an den deutschen Bundestag veröffentlicht, in dem sie schreiben wie unheimlich wichtig ihnen doch ihre Ziele sind und der deutsche Bundestag möge doch bitte endlich ihren Forderungen nachkommen. Für den Fall, dass irgendein Sekretär im Bundestag ihre 180.000 Unterschriften verlegt hat.Wie üblich werde ich einen Bogen um das Thema Handfeuerwaffen machen, aber ihren Appell zum Thema "Killerspiele" möchte ich euch nicht vorenthalten:

Appell an den Deutschen Bundestag
Positionspapier
Das nach dem Amoklauf in Winnenden gegründete Aktionsbündnis der betroffenen Familien hat es sich zur Aufgabe gemacht bezüglich der Prävention weiterer Gewalttaten im Schulbereich mitzuarbeiten.Es wurde, um die Nachhaltigkeit unserer Ziele durch zu setzen, eine selbstständige kirchliche Stiftung gegründet, die sich gegen Gewalt an Schulen einsetzt.
Es ist uns bewusst, dass Prävention ein Vorgehen auf verschiedenen Ebenen erfordert.Es handelt sich letzten Endes um ein gesamtgesellschaftliches Problem, das eine gleichermaßen komplexe wie konzentrierte und konsequente Vorgehensweise erfordert.
Trotz Multikausalität gibt es signifikante Besonderheiten, die eine zentrale Rolle bei der Durchführung der Taten spielen.


Die Relevanz gewaltverherrlichender Medien, insbesondere der ungehinderte
Zugang zu gewaltrelevanten Computerspielen sind ein weiterer signifikanter Risikofaktor. Hier ist ebenfalls die Verantwortung des Gesetzgebers gefordert. Wir fordern ein generelles Verbot von Computerspielen, die die Identifikation mit dem Aggressor, die Belohnung aggressiver Handlungssequenzen wie das aktive Training bei Tötungssimulationen zum Inhalt haben.
Die bestehenden Verbotsregelungen werden den Erfordernissen eines ausreichenden Schutzes vor menschenverachtenden Gewaltspielen nicht gerecht.
Indizierung und restriktive Altersfreigabe sind nicht wie ein strafbewehrtes Verbot geeignet, diese Spiele vom Markt zu drängen.
Eine effektive Bekämpfung darf sich nicht auf Einschränkung der Verbreitung gewaltrelevanter Computerspiele beschränken, sondern muss ein Herstellungsverbot umfassen.
Unser Appell lautet:
Verbot von Killerspielen, die dazu dienen, virtuell Menschen zu ermorden.

Also hatten sie inzwischen soviel gesunden Menschenverstand um das Wort "virtuell" beim "ermorden von Menschen" einzufügen. Aber irgendwie wirkt das jetzt immer noch komisch, eigentlich sogar mehr als vorher. Als nur die Rede von "Spielen die dazu dienen Menschen zu ermorden" gesprochen wurde, waren eventuell ein paar Leute irritiert wie man mit Computerspielen Menschen ermorden kann. Gut, es sei denn, man benutzt die PERSCHEID-Methode.


Nun wird also nur noch von "virtuellen Menschen" gesprochen, aber verharmlost das die ganze Geschichte nicht massivst?
"Oh mein Gott, er hat einen virtuellen Menschen ermordet!"
"Wie jetzt, hat er in Die Sims die Leiter vom Pool entfernt, oder was?"
Ihr seht mein Problem. Aber nehmen wir den Appell doch noch ein bisschen mehr auseinander, shall we?
"Wir fordern ein generelles Verbot von Computerspielen, die die Identifikation mit
dem Aggressor, die Belohnung aggressiver Handlungssequenzen wie das aktive
Training bei Tötungssimulationen zum Inhalt haben."
Tötungssimulationen. Das Wort hat Jack Thompson auch gerne benutzt. Aber was ist überhaupt eine Tötungssimulation? Killman IV? Das Spiel das die beiden Jungs bei Elephant zocken?
"Indizierung und restriktive Altersfreigabe sind nicht wie ein strafbewehrtes Verbot geeignet, diese Spiele vom Markt zu drängen."
BITTE WAS?! Haben die Damen und Herren vom Aktionsbündnis mal versucht ein indiziertes Spiel hier im Laden zu kaufen? Das geht nicht! Selbst GameStop, die vor einer Weile wieder angefangen haben einzelne Titel zum Release zu verkaufen obwohl sie keine Freigabe der USK bekommen haben, verkauft keine indizierten Titel. Saturn und Media Markt auch nicht. Also ich bekomme meine "heiße Ware" von Amazon.co.uk., denn Amazon.de darf nur Gears of War-Actionfiguren verkaufen. (Äußerst amüsante Actionfiguren, wie ich anmerken möchte. ^_^ ) Warum sprechen die jetzt überhaupt auf einmal von der Indizierung. Die Spiele auf denen am meisten rumgehackt wird, Grand Theft Auto IV oder Counter-Strike sind bei uns frei im Laden erhältlich. Sofern man alt genug ist versteht sich.
"Eine effektive Bekämpfung darf sich nicht auf Einschränkung der Verbreitung
gewaltrelevanter Computerspiele beschränken, sondern muss ein Herstellungsverbot umfassen."
Ein Herstellungsverbot. Natürlich. Ich ruf eben mal bei EA und Activision an, sie sollen sofort aufhören Shooter zu produzieren. Darf es sonst noch was sein? Eine kleine Insel in der Karibik vielleicht?

Ich bin weg, muss noch was anderes machen heute.

*Ninja vanish*


Montag, 28. Juni 2010

Prince of Persia: Die vergessene Zeit


The Sands of Time war, abhängig davon, wen man fragt, eines der besten Spiele der letzten Konsolengeneration. Leider ging es danach mit der Serie irgendwie bergab. Der neueste Teil: Prince of Persia: Die vergessene Zeit schließt nun direkt an SoT an. Ob es das Zeug hat ein weiterer zeitloser (pun intended) Klassiker zu werden, lest ihr in unserem Test zur HD-Version des Spiels.

Falls sich unter meinen Lesern noch Teilnehmer des "Faszination Computerspiele"-Vortrags von vor ein paar Wochen befinden, ich habe in diesem Review zum ersten mal ein neues Feature eingebaut: Ich gehe etwas detailierter auf die USK-Bewertung und dem Gewaltgrad im Spiel ein, was evtl. als Entscheidungshilfe für Eltern oder sowas hilfreich sein könnte.

Zum Review

Donnerstag, 24. Juni 2010

Die Altersfrage, oder "Secret Origins Part I"

Als ich in meinem Beitrag über den "Faszination Computerspiele"-Vortrag schrieb, dass ich etwas überrascht war, dass wohl schon Kinder im Kindergarten DS spielen wollen, resultierte das in ein paar interessanten Kommentaren auf Stigma-Videospiele. Es scheint, dass sich die Leidenschaft fürs Zocken bei den meisten schon relativ früh entwickelte. Also dachte ich mir, ich widme mich dem Thema mal etwas ausführlicher, auch in Anbetracht der Tatsache, dass ich nach besagtem Vortrag vielleicht noch ein paar Nicht-Gamer unter meinen Lesern habe.

Weder mein großer Bruder noch meine Mutter können sich genau daran erinnern wann genau ich mit Videospielen angefangen habe, also sind ein die Daten hier etwas schwammig. Ich weiß noch, dass ich mit dem Original Gameboy (a.k.a. der graue Backstein) angefangen habe und ich erinnere mich noch an mein erstes eigenes Spiel, Bugs Bunny Crazy Castle, eine Reihe die unter der auch schon der Angry Video Game Nerd leiden musste. Ich habe auch schon davor gezockt, darunter Spiele wie Super Mario Land, Alleway und Turtles II: Back from the Sewer (welches ich erst vor kurzem wieder auftreiben konnte. Ist Nostalgie nicht was schönes? ^_^ ), aber bisher ist es mir nicht gelungen herauszufinden wie alt ich war, als meine Finger zum ersten mal über die Tasten tanzten. Laut Wikipedia erschien Bugs Bunny Crazy Castle 1990 auf dem Gameboy, aber da ich Jahrgang 87 bin wage ich mal zu bezweifeln, dass ich es zum Release gespielt habe. :)

Meine Mutter meint ich war mindestens 7 als ich angefangen habe, da mein Bruder selbst ne Weile warten musste bis er endlich einen Gameboy bekam und für eine ganze Weile war das auch das einzige Videospielgerät im Haus.

Obwohl ich mich an ein paar Dinge aus meiner Kindheit recht genau erinnern kann, weiß ich nicht mehr genau wann meine Leidenschaft für Videospiele begann, ich weiß aber noch, dass ich meinen Eltern laaaaange - aber erfolglos - damit auf den Nerv gefallen bin, dass ich einen Super Nintendo haben wollte. Selbst die Tatsache, dass es auf dem System ein Road Runner-Spiel gab konnte meinen Vater nicht überzeugen.
So habe ich vorallem bei Freunden recht viel gezockt, ich erinnere mich noch lange Sonic the Hedgehog 2-Sessions mit meinem damaligem Freund Daniel. Wir haben natürlich nicht nur gezockt, wir haben auch viel mit Lego und diversen anderem Kram gespielt. Nicht, dass ich hier den Eindruck erwecke ich hätte meine gesamte Kindheit vor einem Bildschirm verbracht. Das war nämlich nicht der Fall.

Auf jeden Fall habe ich halt gerne gezockt. Ich habe auch liebend gerne damals das Club Nintendo Magazin gelesen. Schließlich näherte sich meine Kommunion (ja, ich bin katholisch, aber nur noch auf dem Papier) und meine Eltern machten den Fehler mit zur erzählen, dass das vieeel besser wäre als Geburtstag. Gierig und materiel wie Kinder in dem Alter nunmal sind, gab es eine Sache die ich mehr als alles andere wollte: einen Nintendo 64.
Ich muss damals ca. 9 oder 10 Jahre alt gewesen sein und habe so einige Zeit in Kaufhäusern verbracht und Super Mario 64 gespielt oder dabei zugesehen wie ältere Kinder und Jugendliche es gespielt haben und mich nicht dran liesen obwohl das eigentlich fair gewesen wäre (faszinierend an was für Dinge man sich so erinnert). Dieses Spiel, im Mangel eines passenden deutschen Terms, blew my Mind.

Auf jeden Fall, wenn man einem kleinen Jungen erzählt, dass man zur Kommunion noch mehr Geschenke als zum Geburtstag bekommt, dann muss man dem auch nachkommen, wenn eine Nintendo Konsole GANZ OBEN auf der Wunschliste stand. Und so bekam ich meinen Nintendo 64 und Super Mario oben drauf. Vielleicht stelle ich das Video wie ich das auspacke irgendwann mal auf Youtube.
Damit begann meine Leidenschaft für Videospiele. Nach dem Spiel was Jump'n Runs offiziell in die dritte Dimensions beförderten folgten großartige Spiele wie Banjo-Kazzoie, The Legend of Zelda: Ocarina of Time und viele viele andere.


Aber worauf will ich damit überhaupt hinaus? Nun, zum einen wollte ich erzählen wie alt ich war als ich angefangen habe regelmäßig zu zocken. Bisher konnte ich das genau Alter leider nicht rausfinden, aber ich muss irgendwas zwischen 6 und 8 Jahre alt gewesen sein. Nach den Gesprächen die ich nach dem Vortrag vor ein paar Wochen gehalten habe, wollte ich selber nochmal ein bisschen in Kindheitserinnerungen schwelgen.
Zum anderen dachte ich mir, dieser Post dient vielleicht so ein bisschen dazu meine Motivation für den Blog und meine Aktionen hier zu erläutern. Ich habe noch einige andere Hobbies und Leidenschaften wie Modellbau, Kochen und Comics lesen aber Videospiele waren ein Teil meines Lebens seit... naja, soweit ich mich zurückerinnern kann. Vielleicht nicht während meiner Zeit im Kindergarten, aber spätestens danach fing es an. Und wie es eine der Damen nach dem Vortrag so nett ausdrückte: "Du scheinst dich ja gut entwickelt zu haben".

Da inzwischen wohl tatsächlich eine Handvoll Medienpädagogen auf diesen Blog gestoßen sind und sie vielleicht auch mal an den Punkt kommen, wo in Frage gestellt wird, wann das passende Alter ist mit Videospielen anzufangen, möchte ich einfach nur das Folgende sagen: Ich kam glaub ich grade in die Grundschule als ich anfing und mir hat's nicht geschadet.

*Ninja vanish*

Ergänzung: Wie mir einer meiner unzähligen schwäbischen Vettern berichtet, war ich wohl schon um die 3, als ich meinen Cousins und meinem Bruder dabei zusah wie sie ihren Atarai am Fernsehr anschlossen um 20.000 Meilen unter dem Meer und Battle Chess in Farbe spielen zu können.

Sonntag, 20. Juni 2010

Brief an Bundestages-Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt

Nach dem das AAW kürzlich ihre Unterschriften nach über einem Jahr des Sammelns an die Regierung abgegeben hat, hielt ich es für nötig, der Empfängerin eine E-Mail zu schreiben um sie auf ein paar Details der Unterschriftensammlung aufmerksam zu machen:


Sehr geehrte Frau Göring-Eckardt, sehr geehrte Mitglieder des deutschen Bundestages,

letzte Woche nahmen Sie vom Aktionsbündniss Amoklauf Winnenden eine Sammlung von Unterschriften zur Verschärfung des Waffengesetzes und einem Verbot sogenannter "Killerspiele" entgegen. Ich schreibe Ihnen diesen Brief um Sie auf einige sehr wichtige Punkte bezüglich dieser Sammlung aufmerksam zu machen, insbesonders in Bezug auf die erwähnten Videospiele.

Zu Beginn sollte ich Ihnen mitteilen, dass ich selbst ein leidenschaftlicher Fan von Videospielen bin, auch von solchen die vom AAW fälschlicherweise als "Killerspiele" bezeichnet werden. Als ein Fan solcher Titel verfolge ich seit längerem die öffentliche Debatte um ein Verbot von Spielen mit erwachsenen Inhalten, eine Diskussion die nach Ereignissen wie denen in Winnenden letztes Jahr immer wieder aufs neue ins Rollen kommt, und bin besorgt wie sie sich in letzter Zeit entwickelt. Ich möchte außerdem klarstellen, dass ich mit diesem Brief nicht respektlos gegenüber dem AAW erscheinen möchte, nur halte ich ihre Ziele, zumindest was ein Verbot von Videospielen angeht, für sehr fragwürdig und nicht wirklich durchdacht.

Doch nun zu meinem eigentlichen Anliegen: Im Juni 2009 wurde im Rahmen einer Konferenz der deutschen Innenminister ein Verbot sogenannter "Killerspiele" beschlossen. Dies war der Auslöser, dass mehrere Mitglieder der deutschen Gaming-Community Petitionen verfassten um sich ganz offiziell und seriös GEGEN ein Verbot dieser Spiele auszusprechen (1). Die Petition welche letztlich angenommen wurde stammte von Peter Schleußer und schaffte es auf 73.002 Mitzeichner. Das sind zwar weniger als die über 85.000 Mitzeichner die das AAW für ein Verbot von "Killerspielen" fordern konnte, aber dabei darf nicht vergessen werden, dass die Bundestagspetition nur für 6 Wochen lief. Das Aktionsbündniss hat ihre Unterschriftenaktion mehrmals wegen "großen Erfolg" verlängert (wobei ich mir nicht sicher bin ob das Wirklich Sinn und Zweck einer Unterschriftensammlung entspricht), sie haben ganze Feste und Versammlungen organisiert um darauf aufmerksam zu machen und nicht zuletzt haben sie auch Minderjährige unterschreiben lassen (2).
"Unsere" Petition hat zwar insgesamt weniger Unterstützung bekommen, aber wir hatten weder die Mittel, noch die Resourcen und vor allem nicht die Zeit, die sich das AAW genommen hat um für ihre Sache zu werben. Hätten wir mehr Zeit und Möglichkeiten gehabt, hätten wir vermutlich noch viel mehr Unterschriften sammeln können, aber wir wollten uns an die Vorgaben der Bundestagspetition halten. Insofern wirkt es auf Gamer ein wenig "Unfair", dass das AAW jetzt stolz diese Unterschriften präsentiert und wir fürchten, dass es nun tatsächlich zu einer Gesetzesverschärfung kommen könnte.


Des Weiteren möchte ich noch auf den Term "Killerspiele" eingehen: Nach der Aktion "Familien gegen Killerspiele" im vergangenen Oktober, in dem das AAW in Stuttgart einen Container aufstelle um darin brutale Videospiele einzusammeln und diese später zu vernichten (3), erklärte der Vorsitzende des AAW, Hardy Schober, was seiner Definition nach denn nun "Killerspiele" sind. Ich zitiere:
„Solche Spiele, die vom US-Militär entwickelt worden sind, um die Gewalt (Anmerkung: Er redet vermutlich von der "Gewalthemmschwelle") ihrer Soldaten zu senken. Das Problem bei uns ist halt, dass Spiele, die ab achtzehn freigegeben sind, Zehnjährige spielen.“
Einmal abgesehen davon, dass es sicherlich noch andere Methoden gibt, Minderjährige vom Spielen für sie ungeeigneter Titel abzuhalten, als diese öffentlich zu sammeln und zu zerstören, hat Herr Schober anscheinend keine wirkliche Vorstellung von der Materie die er mit allen Mittel versucht aus unserer Gesellschaft zu verbannen. Es gibt genau eine Spiele-Serie, America's Army, welche vom US-Militär mitentwickelt wurden und sie dient als Rekrutierungswerkzeug der US Armee und ist gratis im Netz erhältlich. Herr Schober vertritt den vom "Kölner Aufruf" verbreitetem Mythos, dass Videospiele von einen Militär/Industrie-Komplex entwickelt werden mit dem einzigem Ziel neue Soldaten heranzuzüchten. Das ist schlicht und ergreifend falsch. Was wir hier haben ist eine Unterhaltungsindustrie, die nun einmal viele Spiele für Erwachsene produziert. Es muss doch einen Weg geben, Minderjährige zu schützen, ohne Erwachsene zu bevormunden.


Ich verlange von ihnen nicht, dass sie die gesammelten Unterschriften die das AAW ihnen übergeben hat einfach wegwerfen. Aber bevor Sie sie als Aufhänger für eine neue Gesetzesreform irgendeiner Art nutzen, bedenken Sie bitte, dass es auch eine andere Seite der Medaille gibt. Wir Gamer wollen einem harmlosen Hobby nachgehen, doch die Art und Weise wie über dieses Hobby geredet wird, lässt uns manchmal an der Seriösität und Glaubwürdigkeit von Medien und Politik zweifeln. Es gibt eine Menge an besorgten Menschen die fest daran glauben, dass Videospiele verantwortlich für Ereignisse wie die in Winnenden sind. Aber es gibt auch wirklich viele leidenschaftlicher Videospieler die es eventuell besser wissen, nur, dass diese Seite nicht soviel Gehör erhält.

mfg
Konrad Huber


Links:

(1) https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=4958

(2) http://files.homepagemodules.de/b181627/f3t110p112n13.jpg

(3) http://www.memo-software.de/aaw/index.php/aktionen/148-familien-gegen-killerspiele

Freitag, 18. Juni 2010

Die Unterschriftensammlung des AAW

Okay, wieder so ein Fall von "eigentlich gibts die News auch auf Stigma", aber das, DAS ist genau so eine Sache die mich auf die Palme bringt. Okay, vielleicht sollte ich mich beim Verfassen dieses Textes etwas zügeln, jetzt da ich weiß, dass meine Leserschaft größer ist als erwartet, aber das ändert nichts daran, dass ich schon wieder völlig ausflippen könnte.
Das Aktionsbündniss Amoklauf Winnenden a.k.a. Die Stiftung gegen Gewalt an Schulen hat sich jetzt endlich dazu entschlossen ihre Unterschriftensammlung abzugeben. Über 100.000 Unterschriften wurden für ein schärferes Waffengesetz und den Verbot von Sportwaffen gesammelt und über 85.000 Unterschriften für ein Verbot von "Killernspielen". Über die Details zum Waffengesetz und den Forderungen des AAW zum Thema Waffen möchte ich mich nicht äußern. Worüber ich mich äußern möchte, ist die Art und Weise wie das Aktionsbündniss diese Stimmen gesammelt hat.

Ihr erinnert euch womöglich noch an die Petition gegen ein Verbot von Action-Computerspielen, welche kurz nach der Innenministerkonferenz letztes Jahr ins Leben gerufen wurde. Ich habe mich selbst daran versucht eine Petition zu verfassen und habe sie ebenfalls kurz nach der Innenministerkonferenz abgeschickt, aber stattdessen wurde eben die Petition von Peter Schleußer gewählt (und nicht etwa mehrer Petitionen zusammen gelegt, wie es eigentlich sein sollte). Diese Petition schaffe es auf beachtliche 73.002 Mitzeichner. Jetzt könnte man ja sagen "oh, da haben die Damen und Herren es tatsächlich geschafft mehr Unterschriften zu sammeln als die Gegenpetition der Gaming Community". Die Sache ist nur die... das AAW hat gemogelt.

Wir Gamer (Peter und ich waren nicht die einzigen die eine eingerreicht haben) haben uns an einer offizielle Bundestagspetition versucht (kein leichtes Unterfangen wie ich anmerken möchte, den wie ich selbst schon erfahren musste, ist das Verfahren voller bürokratischer Schlingfallen), da dies die seriöseste Möglichkeit für Leute wie uns ist, unsere Meinung öffentlich kund zu tun. Eine öffentliche Petition hat dann 6 Wochen Zeit die nötigen Unterschriften zu bekommen, damit die Petition im Bundestag diskutiert wird. Sollten in den ersten 3 Wochen über 50.000 Unterschriften zusammenkommen, wird sogar der Petent zu einer Anhörung eingeladen. Nun, die Anti-Verbots-Petition kam durch und eine ganze Weile war ein Verbot von "Killerspielen" tatsächlich vom Tisch. Doch jetzt ist das AAW wieder da. Mit einer Unterschriftensammlung die sie vor über einem Jahr gestartet haben und die mehrmals wegen "großem Erfolg" verlängert wurde. Und nicht nur das, im Gegensatz zu einer offiziellen Bundestagspetition hielt es das AAW nicht für nötig nur volljährige Bürger unterschreiben zu lassen:


Ich bin nicht gegen eine Unterschriftensammlung zu welchem Thema auch immer. Auch wenn ich mit den Zielen und vorallem den Methoden des AAW nicht übereinstimme, so ist es doch ihr gutes Recht ihre Meinung kundzutun und Unterstützung zu fordern. Aber hier wird ein Erfolg gefeiert, der mit äußerst fragwürdigen Mitteln errungen wurde. Und so wie ich unsere lieben Politiker und Medien kenne bekommt das AAW jetzt nochmal ordentlich Rückendwind, während wir Gamer im Regen stehen weil wir uns an die Regeln gehalten haben.
Was soll man dazu sagen? Wir haben auch eine beachtliche Menge an Unterschriften gesammelt, aber das innerhalb weniger Wochen ohne irgendwelche fragwürdigen Fristverlängerungen über mehrer Monate verteilt. Wird die Aktion des Aktionsbündnisses ein Erfolg? Ich weiß es nicht. Ich hoffe nur irgendwer mit genug Publikum hat genug Sinn und Verstand die breite Masse auf diesen Umstand aufmerksam zu machen.

Ich werde sobald ich die Zeit finde einen Brief an die Empängerin der Unterschriften, Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt, verfassen, doch bis dahin bleibt mir nur traurig den Kopf zu schütteln aufgrund dieser Entwicklung.

Quelle: Stigma-Videospiele

*Ninja vanish*

Donnerstag, 17. Juni 2010

E3 frisst meine Zeit

Sorry erstmal: ich hatte eigentlich echt vor nach meinem Artikel über den Vortrag noch ein paar längerer Posts zu verfassen, aber wie ihr möglicherweise mitbekommen habt ist grade E3 in Los Angeles und ich hab ne Menge News die ich für Gamersunity schreiben muss.

Bis ich wieder ne normalen Trott aufnehmen kann (und ja, ich will wirklich mehr schreiben, ich hab auch schon einige Ideen), müsst ihr euch mit ein paar Spiele-News begnügen. ^^

The Legend of Zelda: Skyward Sword Trailer


Epic Mickey Trailer

Nintendos neuer 3D Handheld

Kid Icarus Uprising Trailer

Golden Sun Dark Dawn Trailer

Marvel vs. Capcom 3 - Cast geleakt und neuer Trailer

*Ninja vanish*

Freitag, 11. Juni 2010

Faszination Computerspiele

Hallo meine lieben Leser, es wird mal wieder Zeit für einen längeren Beitrag:

Am Abend des 10. Juni habe ich einen Vortrag mit dem Namen "Faszination Computerspiele - KEIN unproblematisches Freizeitvergnügen" besucht, welcher in Zusammenarbeit mit dem Jugendhilfswerk entstand. Ich hatte Glück, dass mir das Poster noch mal aufgefallen ist, sonst hätte ich das völlig verpasst.

Anyway, wie sich herausstellte, war das ganze im Keller des lokalen BZ-Büros, eine willkommen kühle Abwechslung zu den heißen Hörsäälen in denen ich mir sonst Vorträge anhören, aber das nur nebenbei erwähnt. Es waren ca. 2 Duzend Leute anwesend und einmal abgesehen von meinem Bruder und mir schien das durchschnittliche Publikum in die Spalte "besorgte Mütter" zu fallen. (Ich hoffe ich trete mit dieser Ausage niemand auf die Füße, ich versuche einfach euch einen möglichst akkuraten Bericht des Abends zu liefern. Aber mehr zum Publikum später).

Bei all den Sachen die man so normalerweise über Quellen wie Stigma über solche Vorträge hört, habe ich um ehrlich zu sein das schlimmste erwartet. Aber da lag ich glücklicherweise daneben. Nach einer kurzen Einleitung ging es auch schon los. Redner war ein junger Mann namens Daniel Heinz, Jugendmedienschutzberater aus Köln, Mitarbeiter bei diversen Projekten wie dem ComputerProjekt Köln e. V., der Initiative Eltern + Medien und außerdem ist er Ex-WoWler.

World of WarCraft
war auch das zentrale Thema des Vortrags. Ich habe selber keine direkte Erfahrungen mit MMOs und bin mir nicht sicher ob daran irgendetwas ändern möchte. Zuvor ging es aber um ein paar grundlegende Dinge. Was gibt es für Systeme, was ist so faszinierend an Spielen etc. Sehr interessant fand ich die Info, dass anscheinend schon Kindergarten-Kinder dringend einen DS oder ein Handy haben wollen. Das hat mich dann doch ein bisschen überrascht. Andere Punkte waren zum Beispiel der Faktor Präsentation, in dem er ein Photo einer Insellandschaft und einer alten Hütte neben Screenshots aus Crysis zeigte und ein paar Gründe warum Videospiele so beliebt sind. Alles eher grundlegende Sachen, aber für einen Großteil des anwesenden Publikums vermutlich ein guter Einstieg.
Wenn ich jetzt an Kleinigkeiten rummeckern würde, dann z.B. daran, dass er von Star Trek Online als Spiel redete, was "auf dieser einen Fernsehserie basiert" oder, dass er ein Bild aus Star Wars falsch untertitelte.

Aber zurück zum eigentlichen Vortrag: Es ging noch ein paar Minuten um die Faszination von Spielen und es wurden noch mehrer Punkte aufgeführt wie der "Flow" in dem man beim spielen hineinkommt, die Bezüge zur realen Welt und auch soziale Faktoren beim gemeinschaftlichen Spiel. Auf Anhieb massiv sympathisch wurde mir der Mann, als er sagte, dass er nicht wirklich zur Kategorie der "Bewahrpädagogen" gehört und von der Arbeit von Dr. Pfeiffer nicht sonderlich überzeugt ist, was ihm von meinem Bruder und mir einen kurzen Applaus einbrachte, der die meisten Zuschauer vermutlich etwas irritierte.

Schließlich kamen wir zum eigentlichen Fokus des Vortrags: World of WarCraft. Daniel (wir waren 2 Minuten nach Ende der Veranstaltung per du) erzählte von den Hochs und Tiefs die ein Online Rollenspiel wie WoW bietet und verschwieg auch nicht die Geschichte von einem guten Freund der sich in eines dieser berüchtigen WoW-Löcher gezockt hat. Obwohl das eher eine Horror-Geschichte Marke Pfeiffer war, muss ich an diesem Punkt anmerken, dass der ganze Vortrag eher positiv ausfiel. Wirklich deutlich positiver als ich bei einem Medienpädagogen in einem Vortrag mit dem Thema erwartet hatte. Danke Daniel.

Der Schlusspunkt des Vortrags waren übrigens ein paar zentrale Regeln zum Umgang der Eltern mit Kindern und die möchte ich euch nicht vorenthalten. Zwar habe ich vermutlich (noch) nicht so viele Leser mit Kindern, ich fand es aber trotzdem ganz interessant.
Pädagogische Tipps:
  • Sprechen Sie mit ihrem Kind
  • Spielen Sie mit (hier gab er eine weitere Anekdote zum besten, wie er seine Mutter vor Jahren für LOOM begeistern konnte. Alte LucasArts Adventures FTW! ^_^ )
  • Stellen sie gemeinsame Regeln auf
  • Orientieren Sie sich an Zeitvorgaben
  • Achten Sie auf die Kennzeichnungen (okay, der Punkt ist vielleicht debatierbar)
  • Zeigen Sie Verantwortung
  • Bieten Sie Alternativen
  • Tauschen Sie sich mit anderen Eltern aus
  • Computerspiele nicht als erzieherische Maßnahme nutzen (gemeint ist, dass man Spiele nicht als einen zentralen Dreh- und Angelpunkt des jugendlichen Lebens darstellen darf)
  • Informationsangebote nutzen
  • SIE sind der Experte für ihr Kind

Während des Vortrags kam es immer wieder zu kleinen Unterbrechungen und Fragen aus dem Publikum, was schließlich in einer größeren Frage/Antwort Runde endete. Ohne irgendwie selbst-beweihräuchernd wirken zu wollen, da bin ich richtig aufgegangen. Nach Ende des Vortrags habe ich mich noch eine halbe Stunde mit einigen Leuten dort unterhalten und die meisten waren wirklich daran interessiert was ich zu sagen hatte. Ohne übertreiben zu wollen, aber das gehörte eigentlich schon immer zu meinen Zielen für die Arbeit hier. Leuten, die relativ wenig Erfahrung mit dem Medium Videospiele haben, meine Standpunkt zu diesem dann doch relativ weit gefächertem Thema dar zu legen (und nicht zuletzt verdeutlichen, dass die meisten Berichte im Fernsehen zu dem Thema erstunken und erlogen sind).
Ich wurde während ich mich noch mit jemanden unterhalten habe von 2 Damen gefragt ob ich noch kurz Zeit hätte für ihre Fragen und habe mich auch noch auf der Straße weiter mit ihnen unterhalten als wir schließlich aus dem Saal geschmissen wurden.
Wie bereits gesagt, lag der Fokus der Veranstaltung eher auf exzessivem Spielen und Online-Games wie WoW, daher war Daniel anscheined sogar recht dankbar, dass ich nach dem Vortrag noch etwas zu anderen Themen zu sagen hatte, die ein paar der Gäste ebenfalls interessierten. Jemand fragte mich sogar, ob ich absichtlich im Publikum plaziert wurde. ^^

Auf jeden Fall konnte ich noch ein paar Visiten-Karten loswerden und ich denke ihr werdet in den nächsten Wochen wieder etwas mehr von mir lesen, ich habe ein paar Kontakte geknüpft wo sich sicher noch was entwickeln wird und habe noch ein paar Ideen für neue Artikel.

Donnerstag, 10. Juni 2010

Kurze Anmerkung

Aus diversen Gründen werde ich Red Dead Redemption leider nicht testen können. Zwar hab ich das Spiel ausführlich auf Gamersunity behandelt, aber das Review kommt demnächst von meinem werten Kollegen Sir_Uruk. Als nächster Test folgt dann entweder Prince of Persia: die vergessene Zeit oder Super Mario Galaxy 2, abhängig davon ob ich PoP noch weit genug spielen kann bevor mein Testmuster zu Galaxy eintrudelt.

Dies war nur eine kurze Anmekrung nebenbei. In der nächsten Stunde erwartet euch ein deutlich längerer Beitrag.